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geschrieben am: 12.08.2009 um 22:17 Uhr IP: gespeichert
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Immer wieder stoße ich in meiner Umgebung auf Menschen, die irgendwie Kopfzerbrechen bereiten.
Ich glaube jeder kennt es von uns für seine "Kaninchenverrücktheit" belächelt zu werden, wobei das nicht mal etwas mit verrückt sein zu tun hat, sondern lediglich mit artgerechter Haltung, so gut es geht. Das viele, die keine Tiere - insbesondere Kaninchen - haben dies belächeln ist mir persönlich ziemlich schnurz. Man selber belächelt vielleicht Leute, die Unmengen an Kohle in ihr Auto stecken um es zu tunen, oder Reisekosten ohne Ende haben, weil sie Ihrem Fussballverein hinterherreisen. Dazu fällt mir nur ein "Leben und leben lassen" Jedem das seine....
Was mich aber stutzig macht, das selbst viele ihren negativen Senf dazu geben die SELBER Kaninchen halten.Natürlich dann in kleinster Käfighaltung, meist in Einzelhaltung als Spielzeug für ein Kind, was nach 3 Wochen das Interesse verliert.
Ich halte mich für einen Menschen, der nicht sofort mit Kritik lospöbelt, da dies meist nur das Gegenteil verursacht und bin eher jemand, der dann mit guten Argumenten, Angeboten zur Hilfestellung und behutsames Vortasten agiert. Leider nur zu selten mit wirklichem Erfolg.
Ich höre dann Sätze wie " das passt aber gar nicht in meine Wohnung, wie sieht das denn aus, wenn ich hier so nen großes Gehege habe" "nein, das macht doch viel zu viel Dreck, ich finds schon nervig, den Käfig zu säubern" "frei herum hoppeln lassen? Nein, der knappert mir ja alles an und ich bau doch nicht alles um, nur damit das Kaninchen hier in MEINER Wohnung herumlaufen kann" "Und im Garten ein Aussengehege bauen? Ich buddel doch nicht den guten Rasen um, der Stall auf Beinen wird doch reichen"
Auch Sätze wie.... "Meine Kaninchen sind voll langweilig, die hocken nur herum, Deine sind ja viel lustiger" höre ich häufig. tjaaaaa auch kein Wunder, wenn man in einem Käfig verweilt, in dem man nur 2 Schritte vor und zurück machen kann oder so sehr vereinsamt, weil man ganz alleine ist und null Beachtung hat.
Warum halten solche Menschen dann überhaupt Kaninchen? Wenn man nicht bereit ist ihnen auch den nötigen Platz einzuräumen? Warum holt man sich die Tiere ins Haus, wenn sie doch all zu viel Dreck machen? Niemand wird gezwungen ein Tier zu kaufen, aus dem Tierheim zu retten oder als Fundtier oder ähnliches zu behalten. Jeder kann, darf und sollte das frei für sich entscheiden und ich respektiere auch jeden, der dazu schlichtweg keine Lust hat oder dem nichts abverlangen kann.
Aber wenn man sich für ein Tier entschließt, wieso ist der Mensch, oder viele von uns, dann so egoistisch, obwohl man versucht aufzuklären und man merkt, dass es nicht mangelndes Wissen ist, sondern schlichtweg die Faulheit und die Sturheit etwas zu ändern.
Mangelnder Platz, Fehlernährung, weil so ne Tüte Trockenfutter einfach billiger und leichter ist, als ausgewogenes Frischfutter, keine Tierärztliche Versorgung, weil das Tier das im Kaufpreis ja nicht wert ist, da könne man ja auch ein Neues kaufen, Einzelhaltung und vieles mehr. TROTZ des Wissens um die richtige Haltung, TROTZ Aufklärung und Hilfsangebote....einfach aus Egoismus, Faulheit und gewisser Dummheit (mich mal aus dem Fenster lehne) zu begreifen, um was es geht.
Ich arbeite neben meinem Studium in einem Kinderheim und viele der Kinder möchte Tiere haben. Kurzfristig kam die Idee auf, dass die größeren Kinder sogenannte "Käfigtiere" in ihren Zimmern halten könnten....zum Glück konnte ich dem entgegenwirken und meine Chefin von den Bedingungen und auch den Seiten von Sweetrabbits überzeugen. Ich halte es prinzipiell nicht für verkehrt, wenn ältere Kinder den richtigen Umgang mit Tieren lernen, aber nur dann, wenn der Erwachsene vorbildlich an der Seite steht und die Basis für all das schafft. Ich schlug, wenn es dazu kommt, ein riesen großes Aussengehege vor, in der eine Kaninchenfamilie leben könnte, wenn es unbedingt Tiere sein müssen, erklärte, was es dazu benötigte an Platz, Zeit, Futterkosten und vor allem dem Bau eines solchen SICHEREN Geheges. Und die Mehrarbeit für alle Sozialpädagogen und Erzieher, weil die Erwachsenen stets dabei sein sollten, wenn es um Fütterung und Umgang etc geht, sowie die Sicherstellung eventueller Tierarztkosten usw. Tjaaaa und weil Heime kein Geld haben wurde diese Idee zum Glück nicht umgesetzt.... ich denke, das ist für alle Beteiligten und vor allem der Kaninchen besser!
Ich könnte ewig weiterschreiben und 100 Beispiele aufführen, die Ihr sicher auch alle gleich oder ähnlich kennt.
Zurück bleibt, dass man leider nicht jedes Kaninchen retten kann, das man immer nur versuchen kann zu helfen, versuchen kann, die Leute zu erreichen und zu überzeugen. Und vor allem seinen eigenen Tieren so viel bieten, wie es nur möglich ist.
Abschließend bleibt mir zu sagen.... Ein Mensch, der nicht bereit ist, seinem Tier Platz in seinem Leben einzuräumen sollte einfach kein Tier haben!
Das musste heute einfach mal raus....
Eure Jana mit Filly&Diva |
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