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seit Monaten Zahnprobleme

Nutzer: Feli
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geschrieben am: 13.08.2009    um 20:35 Uhr   IP: gespeichert
Hallo an alle!

Ich möchte jetzt gerne mal euren Rat einholen, weil ich doch langsam verzweifelt bin...

Mein Whisky hat seit einem Jahr immer wieder Zahnspitzen und die Abstände, in denen sie abgeschliffen werden mussten wurden immer kürzer. Da mein Tierarzt im Urlaub war, und Whisky nicht mehr fraß, habe ich eine andere Tierarztpraxis aufgesucht. Die haben ihm dann die Zähne unter Narkose geschliffen. 4 Monate hatten wir dann Ruhe! Ein Wonne!!

Dann bin ich wieder in die Praxis gefahren, die Zähne wurden dann von einem anderen Arzt behandelt. Geraspelt und leider! geknipst! Danach ging es richtig rund. Er konnte kaum noch kauen und es quietschte dabei.
Beim nächsten Tierarztbesuch wurde dann ein Zahnsplitter festgestellt, also wieder Narkose Zahnsplitter und auch alle Zähne geschliffen. Geröngt wurde auch, unten sind seine Wurzeln schief.

Auch danach mümmelte Whisky weiterhin kläglich, es quietschte weiterhin, also habe ich die Röntgenbilder geholt und bin zu meinem alten Tierarzt damit, um mir eine zweite Meinung einzuholen. Der äußerte sich kaum zu den Bildern, raspelte noch einmal. Wieder keine deutliche Verbesserung. Dann bekam ich Metacam mit, 5 Tage lang sollte ich es ihm geben. 5 Tage mümmelte er auch, dann wieder kläglich.
Beide Tierärzte meinten es kann nichts mit den Zähnen zu tun haben, daraufhin habe ich eine Kotprobe abgegeben.
Dann der Schock: Kokzidien, Bandwurmeier und Spulwürmer. Wir haben das Heu untersuchen lassen und dann gewechselt. Ich begann also täglich das Gehege zu desinfizieren und gab Medikamente. Dann Blut im Gehege am Samstag Nachmittag. Keiner der Tierärzte erreichbar.

Habe dann eine weitere Tierärztin erreicht. Sie sagte, die Zähne seien schlecht, schon leicht bräunlich, ein Zahn verkrüpelt, außerdem nicht gerade, sondern einer lang, einer kurz, etc. und noch dazu Spitzen. So gut sie konnte hat sie die Zahne dann geraspelt....es ging bergauf!! Gott sei Dank.

Whisky mümmelte und erholte sich. Durch tägliches Desinfizieren bekamen wir auch das Parasitenproblem in den Griff. Die Tierärztin sagte mir deutlich, dass er massive Zahnprobleme habe, aber in Narkose wolle sie ihn so schnell auch nicht wieder legen und es ging ja auch. Nach zwei Wochen die gleiche Prozedur noch einmal, wieder 2 Wochen und ein paar Tage Ruhe.

Jetzt war ich aber schon wieder Montag und Mittwoch dort, das mümmeln bleibt diesmal weiterhin mäßig. Er liegt viel und ich mache mir große Sorgen. Es ist für ihn auch immer sehr stressig zum Tierarzt zu fahren, da er sich überhaupt nicht gerne nehmen lässt. Daher überlege ich immer sehr gut, ob es nötig ist.
Er bekommt viel Heu und Gemüse, das habe ich alles auch schon mit der Ärztin durchgesprochen. Sie meinte, es könnte auch noch an etwas anderem liegen, Urin wurde auch untersucht, soweit o.k.

Meint ihr, ich sollte ihn jetzt erstmal in Ruhe lassen, dass er sich erholt, vielleicht ist die Fressunlust im Moment ja auch durch den Stress mitbedingt... Ich weiß nicht mehr so richtig weiter...
Hat einer von Euch einen Rat? CC nimmt er auch nicht von selbst, im Moment nur Heu, eingeben ist wieder großer Stress! Oder doch noch einmal unter Narkose behandeln lassen? Bei der jetzigen Tierärztin fühle ich mich wenigstens mak gut aufgebhoben.

Wäre für Rückmeldungen sehr dankbar!

Liebe Grüße,

Jessica mit Whisky und Fé.
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Nutzer: Tanja7
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geschrieben am: 13.08.2009    um 21:12 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Jessica

oh man, da habt ihr mit dem Kleinen ja schon einiges durchgemacht

Wurde denn zusätzlich der Kiefer mal geröntgt? Vll hat er auch Schmerzen beim Kauen

Wieviel frisst er denn jetzt? Wielange ist die Behandlung der Parasiten her? Solch eine Behandlung und dazu noch die ständigen Narkosen schlauchen ein Tier sehr und ich bin versucht, zu sagen, ihn erstmal in Ruhe zu lassen.
Deswegen die Frage wieviel er momentan frisst.
Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 13.08.2009    um 21:15 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Jessica,

das Problem scheint tiefer zu liegen, im wahrsten Sinne des Worte: wurden denn schon mal die Zahnwurzeln, also der Kiefer geröngt? Das würde ich unbedingt mal machen lassen.

Was Du beschreibst, ist ein sog. Treppengebiss und sehr schwer in den Griff zu bekommen. Es wird ein Leben lang Kürzen bedeuten.

Dennoch kann man - wenn es einmal vernünftig und natürlich am besten ohne Narkose gemacht worden ist - mit gutem Heu und Ästen ein wenig dafür sorgen, dass die Abstände länger werden. Fang' mit zarten Zweigen und Ästen an, bis Du merkst, dass sie problemloser gefressen werden und besorg' dann immer dickere. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit Geduld und kontinuierlicher, regelmässiger Kürzung über einen langen Zeitraum ein längerer Zyklus erzielt werden kann.

Nimm' das Partnertier mit zum TA, dann ist es nicht ganz so stressig und bleibe bei einem TA, wenn Du ein gutes Gefühl dabei hast und das Ergebnis entsprechend ausfällt. Dieser kennt dann das Tier irgendwann auch gut genug, weiss um die Problematik und kann dem Tier schneller helfen, als wenn Du erst wieder alles von vorn erklären musst.

Wie gesagt: ich würde mal Röntgen lassen, denn auch wenn Kokzidien nicht schön sind, so haben sie eigentlich nichts mit den Zähnen und dem Fressverhalten zu tun.

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Nutzer: Feli
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geschrieben am: 13.08.2009    um 21:41 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ja, der Kiefer wurde auch geröngt. Unten sind die Zahnwurzeln schief, daher muss ich auch wg Abzessbildung aufpassen, da die Zahnwurzeln auch durch den Unterkiefer brechen können. Die Schneidezähne sind super.
Hinten oben ist wohl auch ein Zahn, der vorne kürzer und hinten lang ist. Der ist wohl ohne Narkose kaum zu erreichen und in Narkose auch schwer zu behandeln, ohne das die Schleimhaut verletzt wird.
Kieferschmerzen hab ich auch im Verdacht, weil er anders gähnt als sonst...was könnte man denn da machen? Gestern hat er auch ein Schmerzmittel bekommen, damit er überhaupt erstmal wieder anfängt zu mümmeln.

Die Parasitenbehandlung ist jetzt 2 Wochen her, vor einer Woche habe ich die letzte Kotprobe abgegeben, die in Ordnung war.

Ja, das ist ja auch mein Gedanke, dass er total gestresst ist. Im Moment nimmt er nur Heu, was ich ihm sonst anbiete nimmt er nicht. :-(
Ich habe das Heu vom Heustadel Hoch, die schicken uns immer extra grobes und langes Heu. Apfelaumzweige nimmt Whisky eigentlich super gerne, aber im Moment eben nicht.
Es ist im Moment, denke ich, nicht lebensbedrohlich, den Eindruck hatte ich vor 3 Wochen aber mal.
Ich bleibe jetzt auch bei der Tierärztin, das ist wenigstens nur 5 Minuten von uns, wir hatten sonst auch einen langen Fahrtweg. Die ist hier neu und macht einen sehr kompetenten Eindruck. Sie war die erste, die mir das Zahnproblem so deutlich erklärt hat und meinte auch, es würde ein Leben lang problematisch bleiben. Sie erklärte mir auch Folgeprobleme wie Abzesse, Magenprobleme, etc. Sie sagte, am wichtigsten sei, dass er ständig mümmelt. Mittlerweile liegt an mehrern verschiedenen Stellen im Gehege Heu.

Mit den Kokzidien etc...das war ein Zufallsbefund, weil ja die vorherigen Ärzte meinten, die Zähne seien ok, ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Ich wusste nur, ihm geht es schlecht. Auch da ging es ja erst nach dem Zähneschleifen der jetzigen Ärztin bergauf, daher denke, die Schlappheit und das wenige Mümmeln hatte mit den Zähnen zu tun.

Die Fé kommt immer ganz lieb mit zu den Untersuchungen und beschützt ihn regelrecht! Aber mit mir ist sie total vergrellt

Nochmal vielen Dank, ich hoffe, ich habe alle Fragen berücksichtigt
Ich brauche jetzt einfach ein bißchen Unterstützung, ich habe auch Angst, etwas falsch zu machen, zu lange zu warten, nicht lange genug abzuwarten, etc.

Ups,jetzt geht er gerade wieder an Heu...
Liebe Grüße,

Jessica mit Whisky und Fé.
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Nutzer: Tanja7
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geschrieben am: 13.08.2009    um 21:44 Uhr   IP: gespeichert
Wenn er Heu und auch Äste knabbert, ist das schon mal sehr gut für die Zähen.

Alles andere verschmäht er? Und wenn du es ihm geraspelt anbietest?

Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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Nutzer: Feli
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geschrieben am: 13.08.2009    um 22:46 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Tanja und Susanne!!!

Gerade hat Whisky ein bißchen geraspelte Möhre genommen
er wollte sogar noch mehr, aber ich glaube es reicht, bevor er noch Magenprobleme bekommt. Morgen dann wieder (hoffentlich)!

*SteinvomHerzenfällt*

Ich bin gerade total glücklich!

Habe auch schon ein paar ganz dünne Zweige vom Apfelbaum hochgeholt, die lege ich gleich noch hin.
Danke Suanne, dass du mir ein bißchen Hoffnung gemacht hast, dass man das Zahnproblem, auch ohne Narkose!, wieder ein bißchen besser in den Griff bekommen kann, wenn auch mit viel Geduld (die hab ich, denn er ist wirklich ein ganz besonderer Schatz. Fé natürlich auch). Ich würde mich ja schon über 3-4 Wochen Abstände freuen...
Hängt das Treppengebiss mit den schiefen Zahnwurzeln zusammen, bzw. entsteht das durch den schlechten Abrieb, bedingt durch die schiefen Wurzeln?
Ich kann mir irgendwie auch gar nicht erklären, warum das alles, trotz der Behandlung in Narkose, so schlimm ist. Oder kann das innerhalb von zwei Wochen wieder so extrem nachwachsen?

Ich hoffe jetzt erstmal, dass es weiter bergauf geht!

Vielen, vielen lieben Dank für die guten Tipps
Liebe Grüße,

Jessica mit Whisky und Fé.
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 13.08.2009    um 23:02 Uhr   IP: gespeichert
Manche Zahnprobleme kann man nicht ohne Narkose beheben, die meisten allerdings schon. Es handelt sich hierbei um eine gewisse "Faulheit" der Tierärzte, denn ein sediertes Tier wehrt sich nicht und es ist bequemer.

Eine Narkose sollte nach Möglichkeit vermieden werden, wo es nur geht, denn es belastet den Organismus deutlich und das dann alle 2-3 Wochen? Das würde nicht lange gut gehen.

Ein wehrhafter Patient muss eben besonders sorgsam behandelt werden und ich hatte schon Kandidaten, die wir in der Praxis zu Dritt bearbeiten mussten: ich halte meine Tiere grundsätzlich allein, denn ich weiss, wo ihre Macken und Beweglichkeiten liegen. Meine TÄ behandelt und die Helferin leuchtet den Maulraum aus. Es wird mit Maul- und Wangenspreizern gearbeitet und manche Tiere gewöhnen sich mit der Zeit daran. Die Belohnung ist, dass es irgendwann eben besser wird. Der Zeitraum verlängert sich und damit vermindert sich der Stress.

Ein Treppengebiss ist meist eine angeborene Fehlstellung, die durch schlechte Fütterung dann noch verstärkt wird. Das wiederum kann auch zu erheblichen Verdauungsprobleme führen. Hier hilft dann nur eine regelrechte Operation - also eine Zahnsanierung. In dem Fall hat das Tier tatsächlich 2-3 Tage Schmerzen, sollte also mit Metacam behandelt werden und geraspeltes Futter erhalten. Man sieht allerdings auch deutlich in den darauf folgenden Tagen die Verbesserung und das vermehrte Aufnehmen von Futter.

Ebenfalls kann durch das Fehlen eines Zahnes das "Gegenstück" nicht abgerieben werden und so Probleme verursachen.

Im Zweifelsfall sollte man überlegen, den einen oder anderen Zahn ziehen zu lassen, wenn die Wurzeln potentielle Zeitbomben sind. Kieferabszesse enden nie gut.......

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Nutzer: Feli
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geschrieben am: 14.10.2009    um 21:35 Uhr   IP: gespeichert
Hallo an alle!

Ich wollte einfach mal schreiben, wie es mit Whiskys Zähnen weitergegangen ist, vielleicht interessiert es ja...
Also, ich bin jetzt bei der Tierärztin geblieben, die ist wirklich sehr kompetent, was die Zahnbehandlungen angeht und ich fühle mich dort endlich gut aufgehoben.
Nach meinen letzten Beitrag sind wir zunächst alle 1-2 Wochen zum Schleifen (ohne Narkose!) in die Praxis gefahren. Dann hat er immer besser gemümmelt. Mittlerweile sind wir bei einem Abstand von 2-3 Wochen angekommen.
Heute war ich nach 2,5 Wochen wieder da und die Tierärztin meinte, so gut wie heute haben die Zähne noch nie ausgesehen (eben seinen Möglichkeiten entsprechend)
Ich freue mich so!
Vielen lieben Dank nochmal für eure Tipps, die haben uns sehr geholfen. Er flitzt auch wieder und ich merke richtig, wie es ihm gut geht!
Die Äste liegen auch regelmäßig frisch hier und werden mit Freude beknabbert! Wir sind also auf einem guten Weg und die Vorhersage, dass die Abstände sich mit Geduld vergrößern lassen, kann ich hiermit absolut bestätigen!
Also, vielen Dank nochmal!!
Liebe Grüße,

Jessica mit Whisky und Fé.
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Nutzer: Tanja7
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Anzahl Nachrichten: 11044

geschrieben am: 14.10.2009    um 21:37 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Jessica,

na das hört sich doch super an. Weiter so!
Liebe Grüße von Tanja und ihren 9 Zwergen!
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