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Die Zeit zurückdrehen... |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 19:05 Uhr IP: gespeichert
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Flecki, mein erstes Kaninchen
Seit März 2008 ist er nun schon nicht mehr bei uns.In der 1. Klasse lernte ich meine beste Freundin kennen. Zu der Zeit war Flecki ihr Kaninchen, doch ihr Vater bekam eine Allergie. So kam Flecki zu uns. Wir hatten keine Ahnung von Kaninchen und trotz vieler vermeintlich guten Bücher machten wir bis zuletzt sehr viele Fehler...Im Februar 2001 (ich war 9 Jahre alt) sah ich dann Micky in der Zooabteilung von Karstadt (NIEMALS würde ich dort/in anderen Handlungen nochmal ein Tier kaufen!) Ich bequatschte meine Mutter solange bis sie nachgab und wir ihn kauften.
Von VGs wussten wir nichts. Die Kaninchen waren nicht kastriert und kloppten sich demnach heftig.Wir ließen beide kastrieren, doch wir hielten sie weiterhin getrennt voneinander. Warum weiß ich nicht. Ich war noch so klein und dachte, das habe schon alles seine Richtigkeit so. Ab und zu ließen wir die beiden beim Auslauf zusammen. Sie haben sich schon verstanden, doch die Rammeleien verunsicherten uns und deshalb trennten wir sie immer wieder. Ich wünschte, meine Mutter hätte mir mehr Wissen vermitteln können, doch woher hätte sie das auch wissen sollen? Internet gab es noch nicht und in Kaninchenbüchern steht viel falsches.Bis zuletzt lebten beide Ninchen in Einzelhaft in Käfigen. Nichtmal täglichen Auslauf haben wir ihnen gegeben und viel zu viel Trockenfutter. Wenn ich doch bloß die Zeit zurückdrehen könnte.Ich mache mir immer noch so schrecklich viele Vorwürfe! Im Frühjahr 2007 erkrankte Micky dann an Schnupfen und ich musste ihn täglich spritzen. Bei Flecki entdeckten wir ein Geschwür am Po, welches aber erfolgreich entfernt werden konnte. Nachdem Mickys Schnupfen halbwegs geheilt war, kam im folgenden Frühjahr der nächste Albtraum auf ihn zu. Eines Tages bemerkte ich als er frei rumhoppelte, dass er total schief lief und saß.
Ich ging sofort zum Tierarzt, welcher starken Harngries diagnostizierte...Folge falscher Ernährung, ganz klar. Ich musste mit ansehen, wie sie meinem kleinen Schatz bei vollem Bewusstsein die Blase ausdrückten. Seinen Gesichtsausdruck während der Prozedur werde ich nie vergessen! Er sah so gequält aus, sein Blick war so schmerzerfüllt und sein Maul weit aufgerissen und er hätte ganz sicher am liebsten den Schmerz herausgeschrien.Über Nacht musste er dort bleiben, die Behandlung wurde währenddessen ein paar Mal wiederholt. Der Harngries war soweit besiegt und ich stellte die Ernährung um. Im März 2008 starb Flecki dann im Alter von 10 Jahren. Ein langes, einsames Ninchenleben ging zuende.Während Flecki nun schon erlöst war von seinen "Alterswewehchen", war Mickys schiefe Körperhaltung nicht besser geworden sondern immer schlimmer. Wieder ging ich zum Arzt, dieser tippte nach dem Röntgen auf eine Viruserkrankung, die die Nerven in seinem Bein geschädigt hatte. Micky konnte kaum noch laufen, ein Beinchen schleifte er immer hinter sich her.
Obwohl ich sah, dass es ihm so nicht wirklich gut ging, konnte ich mich nicht von ihm trennen. Ich überlegte hin und her, welches die beste Lösung war. Als ich ihm nach meinem Urlaub im Herbst 2008 wiedersah, erschrak ich furchtbar. Plötzlich wurde mir klar, wie schlimm seine Lage wirklich war. Dadurch, dass er nicht mehr richtig laufen konnte, pinkelte er sich immer an und infolgedessen waren an den Hinterbeinchen alle Haare "weggeätzt" und er stank fürchterlich nach Urin. Meine Entscheidung war so gut wie klar. Ich machte einen endgültigen Termin beim Arzt. Die letzte Nacht blieb ich wach und lag mit ihm im Bett. Es tat sehr weh zu wissen, dass er am nächsten Abend nicht mehr dasein würde. Ich streichelte ihn und er leckte mir ewig meine Hand ab, was er vorher noch nie gemacht hatte.Ich bin mir sicher, dass er wusste, was los war.
Am Tag der Erlösung (1. November) fuhr ich tottraurig mit ihm zum Arzt, wir kamen sofort dran und er wurde nochmal untersucht, allerdings war sofort klar dass man nichts mehr für ihn tun konnte. Ich weinte und weinte. Er bekam dann seine Narkosespritze und im Wartezimmer konnte ich ihn bei mir behalten bis er eingeschlafen war. Dann wurde er mit hereingenommen und endgültig erlöst. Nun war er fort, es war vorbei. Für ihn war es besser, doch für mich ging in dem Moment die Welt unter. Kaum sehfähig vor lauter Tränen fuhr ich mit dem toten Micky auf dem Fahrrad nach hause. Mit meiner Mama brachte ich ihn dann zu meiner Oma, wo wir ihn neben Flecki auf dem Grundstück beerdigten.Ich bin mir sicher, dass die meisten der Krankheiten verhindert werden hätten können, wenn die beiden artgerecht gehalten worden wären. Ich fühle mich so schrecklich, wenn ich daran denke. Doch jetzt kann ich nichts mehr ändern... |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 19:13 Uhr IP: gespeichert
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Ich muss gerade so heulen wo ich das lese.
Ich kann deine Gedanken so verstehen.
Ich habe auch fast täglich Schulgefühle, dass mein Monster die ersten 4,5 Jahre seines Lebens so leiden musste. Und das alles nur, weil ich nicht informiert war....
Aber wir haben aus unseren Fehlern gelernt und zumindest jetzt geht es unseren Nins und den Nins die noch künftig in unser Leben treten besser. |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 19:43 Uhr IP: gespeichert
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geschrieben am: 21.09.2009 um 19:51 Uhr IP: gespeichert
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Dankeschön ...na klar, lernt man aus Fehlern und meine jetzigen Nins haben es auch viel besser...aber trotzdem kam für Micky und Flecki alles zu spät...ich war so blind, aber ich kannte es ja auch nicht anders....erst durch eure Seite hab ich dazugelernt...und ich habe erst seit März diesen jahres eigenes Internet...die ganzen Bücher (hatte die von GU) kann man echt in die Tonne treten!! Das mit der Käfig-und Einzelhaltung kann ich mir am wenigsten verzeihen...die Kleinen mussten so leiden und ich hab es nichtmal wahr genommen...dabei hätten sie sich vertragen, da bin ich mir sicher!! Hach mensch...irren ist menschlich, aber wenn es um Lebewesen geht, sollte man keine Fehler machen...nicht auf Kosten anderer....das ist unverzeilich...der einzige Trost ist, dass ich diese Fehler nicht mehr machen werde... |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 20:30 Uhr IP: gespeichert
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Hey Melli,
mir rollen auch die Tränchen und sicher werden hier viele beim lesen dieses beitrag an Ihre eignene schon gegangenen Wollsocken denken.
Mein Lumpi - ich hatte ihn auch viele Jahre! Einzelhaft, zwar kastriert aber allein!
Trockenfutter und zu guter letzt bekam er Schnupfen, denn ich selber ja durch mangelndes Wissen als nicht so schlimm ansah!
Furchtbar und mir bricht es heute noch über zehn Jahre später das herz!
26.12.1998 ist sein Todesdatum gewesen! Und wir waren die nacht nicht da er war allein!
Aber ich denke dieser Schmerz im Herzen lässt einen daran erinnen, dass man hier vielleicht Fehler gemacht hat aber bereit ist zu lernen und dies zu ändern!
ich bin sicher Dein Flecky und Mickey, mein Lumpi und viele viele mehr werden es sehen und ich hoffe verstehen!
Auch wenn das den Schmerz nicht lindert - Du bist mit deiner Trauer nicht allein! |
Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
Für immer unvergessen - Flocke, Strolch,Krümel und Bobo!
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TopZuletzt geändert am: 21.09.2009 um 20:31 Uhr von Lumpi
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geschrieben am: 21.09.2009 um 20:44 Uhr IP: gespeichert
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geschrieben am: 21.09.2009 um 20:59 Uhr IP: gespeichert
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Dankeschön, das habt ihr wirklich lieb geschrieben....jetzt muss ich wieder weinen...wenigstens kann ich mir hier meine Trauer vom Herz schreiben, woanders wird man ja meist nur belächelt...sind ja "nur Hasen" ....niemand kann die Liebe zu Tieren besser verstehen, als die Menschen, die selbst welche haben und wirklich lieb haben. Und selbst die manchmal nicht...aber bei euch fühlt man sich wirklich verstanden |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 22:44 Uhr IP: gespeichert
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Ich kann dich so gut verstehen, Melli Doch nun bist du auf dem richtigen Weg. Wenn du bedenkst, wie jung du noch bist, dann wirst du es bei soo vielen Kaninchen wieder gutmachen können, wenn du magst.
"Hätte, Wäre, Wenn" hilft leider nichts. Aus diesen Fehlern kann man einfach nur lernen. So traurig es einen auch macht, so sehr man sich dafür manchmal auch schämt.
lg |
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geschrieben am: 21.09.2009 um 23:30 Uhr IP: gespeichert
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ich verstehe dich auch nur zu gut, meiner kleinen konnte ich letztendlich nur noch ein jahr schenken, nach 6 qualvollen, indem sie hoffentlich glücklich war, bevor sie mich verlies.
Ich muss auch jeden tag damit leben, dass ich 2 komplette leben versaut habe und fast noch ein drittes gänzlich. Ich weis, dass das fast nicht zu ertragen ist, hoffe aber immer, dass ich es éin wenig wieder gut machen kann damit, dass ich versuche anderen zu helfen, indem ichaufklärarbeit leiste oder tipps gebe oder indem ich mich solang hinter einen fall klemm, bis es dem tier besser geht.
Vielleicht hilft dir so etwas ja ein wenig...
Ruht in frieden ihr kleinen und alle anderen, die aus unwissenheit kein schönes leben hatten...
es tut mir leid...
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Liebe Grüße von Gwenn und allen Wollsocken und Kurzohren
in Memoriam: Flitzi+Susi, Mäxchen+Emil, Chilli, Anjoulie & Wölkchen, Louis-Minkus und Julia <3 und Emma!
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geschrieben am: 22.09.2009 um 22:16 Uhr IP: gespeichert
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Melli, Deine Jungs wissen, dass Dir vieles leid tut. Aber sie waren Deiner Liebe immer sicher und würden jetzt bestimmt nochmal Deine Hand lecken, um es Dir zu zeigen...
Ich drück Dich und ich bitte Dich, versuche Dir selbst zu vergeben....
Mitfühlende Grüße
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TopZuletzt geändert am: 22.09.2009 um 22:17 Uhr von Iris76
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geschrieben am: 23.09.2009 um 09:11 Uhr IP: gespeichert
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Melli, du hast sie geliebt, deine Unwissenheit hat ein artgerechtes und gesünderes Leben verhindert, nicht deine mangelnde Liebe.
Ich weiß wie du dich fühlst, ich verstehe dass du dir Vorwürfe machst, mir geht es heute genauso. Ich habe, wie viele hier, damals meine Tiere falsch gehalten, und sie mussten meine Unwissenheit ertragen.
Wenigstens lernen wir daraus und achten darauf, diese Fehler nie wieder zu machen, und andere Halter von diesen Fehlern abzuhalten.
Vielleicht ist das ein kleiner Trost. |
Schöne Grüße von Marion
mit Joshi, Atika, Blue, Olivia und Otis
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