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geschrieben am: 27.10.2009 um 18:49 Uhr IP: gespeichert
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Sie war mehr als ein Kaninchen - sie war eine Lady und ein Sinnbild für vieles. Frau Schnuffel kam hier an und als halbes Wildkaninchen seit einem Jahr in der Obhut von Menschen konnte sie sich mit der Gefangenschaft schwer abfinden. Sie biss, kratzte und nahm den ganzen Stall auseinander.
Einzig der schräg gegenüber sitzende Mozart während seiner Kastrafrist interessierte sie. Und das so sehr, dass sie immer öfter aus ihrem Gehege hüpfte und vor seinem kampierte. Es ging soweit, dass ich schliesslich den Gang mit Streu auslegte, ihre Näpfe vor seinem Gehege platzierte und sie gewähren liess.
Frau Schnuffel hat niemals andere Kaninchen in seine Nähe gelassen, so dass ich die beiden schliesslich von den anderen abtrennte, mir eine Vermittlung eines Pärchens dieser Klasse abschminkte und ihr ein eigenes Gehege baute.
Endlich schien sie zufrieden - allein mit Mozart, ihrer großen Liebe. Sie hingen aufeinander, ineinander, klebten wie siamesische Zwillinge zusammen. Nur selten durfte ich ihn anfassen und das nur unter ihrem argwöhnischen Blick. Sie konnte gucken.....dass einem das Blut in den Adern gefror, wie Andrea (olafundlucas) mal sagte.
Im Frühsommer diesen Jahres das Unfassbare: akuter Schnupfen. Ich hatte immer geglaubt, dass sie als halbes Wildkaninchen besonders robust und resistent sei. Es war ein Irrtum.
Der Schnupfen war so unaufhaltsam und brutal, kein Medikament schlug an, der Kieferknochen trieb auf und es wurde schlimmer und schlimmer. Doch sie frass und stritt sich selbst mit Mozart um ein besonders leckeres Bund Dill, wenn es sein musste. Immerhin hatte sie die Hosen an.
Am Wochenende ging es ihr zum ersten Mal richtig schlecht und weil ich meine Tierärztin nicht erreichen konnte, verabreichte ich alles an starken Medikamenten, um Dir Erleichterung zu verschaffen. Es sollte nur für 24 Stunden sein.
Heute war Dein kleines Gesicht wieder verklebt, Du hast geröchelt, keine Luft bekommen und apathisch dagesessen, als ich wusste, dass einer der schwersten Momente für mich gekommen war. Gemeinsam haben Mozart und ich Dich begleitet, als Du Deinen Weg in das Regenbogenland angetreten hast. Du wolltest nicht so recht, ich weiss. Du hattest ein starkes Herz.
"Die Flamme, die doppelt so hell brennt, brennt auch nur halb so lange"
Du hast geleuchtet - für mich und Mozart. Ich werde mein Bestes geben, um auf ihn zu achten. |
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Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw* |
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