Auf den Beitrag: (ID: 95141) sind "10" Antworten eingegangen (Gelesen: 11887 Mal).
"Autor"

"Meistens kommt der Wunsch zum Einschläfern vom Halter..."

Nutzer: fimila
Status: Junghase
Post schicken
Registriert seit: 27.06.2008
Anzahl Nachrichten: 69

geschrieben am: 23.11.2009    um 12:01 Uhr   IP: gespeichert
Das sagte mir eine Tierärztin und es hat mich geschockt, deshalb stelle ich es hier mal zur Diskussion.

Sie meinte der Wunsch würde meist schon lange vorher geäußert, bevor alle Mittel ausgeschöpft sind. Und da viele Halter von Kaninchen schlichtweg mit der Pflege eines kranken Tieres überfordert sind, bliebe einem Tierarzt dann auch eigentlich nichts anderes übrig, als diesem Wunsch nach zu kommen, denn ohne die manchmal sehr zeitaufwendige Mitarbeit des Halters besteht dann sowieso keine Chance auf Heilung.

Ich bin selber voll berufstätig und weiß wie intensiv die Pflege eines an E.C. erkrankten Kaninchens sein kann. Aber wenn die Chance auf ein weiterhin gutes Kaninchen Leben winkt, gebe ich alles für ein krankes Kaninchen und bei meinem Spike hatte ich Glück und er ist wieder ein glückliches kleines Kerlchen auch wenn es zwischenzeitlich wirklich mal ganz düster aussah.

Also, wie seht ihr das?

Grüße
  Top
"Autor"  
Nutzer: Elcamino
Status: Junghase
Post schicken
Registriert seit: 26.02.2009
Anzahl Nachrichten: 98

geschrieben am: 23.11.2009    um 13:08 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich mache gerade eine Ausbildung zur THP und in unserem letzten Seminar hat uns der TA auch gesagt, das es leider oft Haustierbesitzer gibt, die ihr Tier trotz möglicher Heilungschancen Einschläfern lassen möchten. Zum einen wollen/können sie nicht noch mehr Geld für die Behandlung ausgeben, zum anderen ist ihnen die Pflege zu Zeitintensiv.

Ich persönlich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn man sich ein Tier anschafft, überlegt man doch vorher ob man es finanziell leisten kann für Tierarztkosten aufzukommen und ob man überhaupt die Zeit hierfür hat.

Meine Wollsocken sind gottseidank noch nie krank gewesen, aber wenn der Fall irgendwann mal eintritt werde ich alles erdenkliche tun um ihnen zu helfen, solange auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf Heilung besteht. Als Studentin siehts bei mir finanziell auch nicht super rosig aus, aber für meine Nuggels würde ich jeden Cent ausgeben und zur Not eben mehr arbeiten gehen!!!
  Top
"Autor"  
Nutzer: schlappine
Status: Hase
Post schicken
Registriert seit: 19.02.2009
Anzahl Nachrichten: 41

geschrieben am: 23.11.2009    um 13:23 Uhr   IP: gespeichert
Ich denke das es schwer zu entscheiden ist, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Man muss sich ja auch die Frage stellen, ob es für das Tier nicht wirklich manchmal besser ist, gehen zu dürfen als schlecht versorgt in seinem Gehege zu hocken weil der Besitzer keine Lust oder Zeit hat im die nötige Behandlung zukommen zu lassen oder die erforderlichen Medikamente zu geben. Wünschenswert wären dann natürlich Menschen und Pflegestellen, die so ein Tier liebvoll aufnehmen und pflegen, was aber auch wieder Umzugsstress bedeuten würde.

Ich selbst habe bis heute ein schlechtes Gewissen, weil ich meine damals nierenkranke Katze nicht rechtzeitig habe gehen lassen und ihr immer wieder Behandlungen zugemutet habe, die man seinem Tier nicht wünscht, nur weil ich mich nicht trennen konnte. Das war mir zu dem Zeitpunkt natürlich nicht bewußt. Hätte mir von der TK ein energischeres Einschreiten gewünscht. Aber wer will schon entscheiden, wer da Recht hat?

Für mich persönlich ist es wichtig, dem Tier ein gesundes, möglichst artgerechtes, zufriedenes und vor allem schmerzfreies Leben zu ermöglichen und nicht in erster Linie ein besonders langes, oder gar mit allen Mitteln verlängertes, Leben zu ermöglichen.

Denke das ist ein ganz Schwieriges Thema und bietet viel Zündstoff. Hatte nur das Bedürfnis auch mal die "andere" Seite zu "beleuchten auch wenn wir in erster Linie hier Tierschützer sind und das Einschläfern wirklich nur der allerletzte Schritt sein SOLLTE.

Grüße von Gabi
  Top
"Autor"  
Nutzer: Sylke
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 25.11.2006
Anzahl Nachrichten: 20479

geschrieben am: 23.11.2009    um 13:23 Uhr   IP: gespeichert
Als meine Maus an E.C. erkrankt ist und behandelt wurde, dachte ich auch noch lange nicht ans Einschläfern. Dann kamen bei ihr eine Verstopfung und ein Tumor an der Gebärmutter dazu....und das alles, obwohl sie eh wegen dem E.C. angegriffen war. Als sie dann noch epileptische Anfälle bekam, die wir nicht in den Griff bekommen haben, dachte ich auch mehrfach darüber nach, dass ich sie gehen lasse. Aber die Kleine hat mir gezeigt, dass sie leben will und so haben wir gekämpft. Mittlerweile geht es ihr blendend und sie ist gut auf die Epilepsiemedis eingestellt. Aber viele Leute konnten das nicht nachvollziehen, was ich da mache. Und ich war mir selbst auch immer wieder unsicher, aber dann hat sie mich angeschaut und ich wusste.....sie will einfach nicht gehen. Ok, mich hat das alles ein gutes Stück ärmer gemacht....andere Leute bezahlen davon 6 Monate Miete.

Ich kann nur sagen, dass man IMMER auf die Signale von dem Tier achten soll. Man merkt und sieht es, wenn man ein aufmerksamer Beobachter ist, ob das Tier Lebenswillen hat. Wichtig ist natürlich auch, dass die Lebensqualität wieder gewonnen werden kann, zumindestens zu einem großen Teil.


Gruß Sylke
Sylke mit ihren 11 Monstern.....Oskar, Johanna, Sir Cedrik, Pauline, Poldi, Luise und den Babys Schnucki, Schwänli, Bärli, Amadeus und Aramis
Hermitier, Julchen und Alice immer im Herzen

  Top
"Autor"  
Nutzer: Susanne
Status: SR-Team
Post schicken
Registriert seit: 01.01.1970
Anzahl Nachrichten: 34483

geschrieben am: 23.11.2009    um 18:32 Uhr   IP: gespeichert
Ja, das höre ich von meiner TÄ auch immer wieder und speziell die kleine Bounty war so ein Fall. Zwar haben wir letzten Endes doch verloren, aber es war einen Versuch wert und würde es für mich immer wieder sein.

Ich kann nicht verstehen, wie man sich eines Haustieres um der Bequemlichkeit Willen entledigen kann - auf die eine oder andere Weise. Ob Aussetzen, einschläfern oder noch schlimmeres.

Das sind Menschen, gegen die ich kämpfe.

*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!<



Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw*
  Top
"Autor"  
Nutzer: Lumpi
Status: SR-Pate
Post schicken
Registriert seit: 12.03.2009
Anzahl Nachrichten: 20429

geschrieben am: 23.11.2009    um 18:54 Uhr   IP: gespeichert
Ich denke, hier bei uns im Forum wird die Meinung natürlich sein: Kämpfen so lange wie es das Tier schafft und auch will!

Aber ... wieviel Menschen sind da draussen, die keine Ahnung haben was für Krankheiten Ninchen überhaupt bekommen können oder noch allg was für Krankheiten Ihr Haustier überhaupt bekommen kann.

Für Hund und Katze wird meist sehr lange gekämpft - klar so ein Hund kostet ja auch was. Meine TÄ sagte neulich zu diesem Thema - Meist kommen bei Rechnung der Tä dann Sprüche wie: Mh die Behandlung ist ja teurer wie das Kaninchen - da hätte ich mir auch ein Neues holen können. Oder - ach lassen se mal die Medis weg - wenn es stirbt hole ich ein Neues für unsere Kinder. usw...
Auch bezeichnend, dass es bei den Tierkrankenversicherungen nur Tiere ab Katze zu versichern gibt. Hund, Katze, Pferd ... aber Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen leider nicht - habe ich zumindestens noch nicht gefunden.

Für mich ist das eine der Gründe, dieses lieber einschläfern denn helfen, warum der Beruf Tierarzt für mich kein Traumberuf ist.
Man möchte helfen und manchmal wollen es aber die Besitzer nicht. Was tun ...

Liebe Grüße von Kira & Anton & Anja!
Für immer unvergessen - Flocke, Strolch,Krümel und Bobo!
  Top
"Autor"  
Nutzer: Susanne
Status: SR-Team
Post schicken
Registriert seit: 01.01.1970
Anzahl Nachrichten: 34483

geschrieben am: 23.11.2009    um 18:57 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Lumpi

Man möchte helfen und manchmal wollen es aber die Besitzer nicht. Was tun ...

Das Tier nehmen und bei einer Notorga anrufen

*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!<



Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw*
  Top
"Autor"  
Nutzer: Mimmi
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 27.08.2009
Anzahl Nachrichten: 1065

geschrieben am: 23.11.2009    um 22:42 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
ich denke, dass in der heutigen Zeit bei vielen der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt. Das ist natürlich für mich kein Grund ein Tier einschläfern zu lassen!!!

Sicherlich kostet ein Kaninchen weniger als eine teure Behandlung.
Aber es ist doch MEIN Kaninchen. Das kann ich nicht nachvollziehen.

Viel eher appeliere ich daher an die Besitzer beim TA mit
offenen Karten zu spielen. Ich glaube kein TA würde ein
Tier egal welches, nicht helfen, wenn der Besitzer für die
Behandlung kein Geld hat oder sich nicht auf Ratenzahlungen
einlassen würde.

Und ich appeliere an die TÄ die Besitzer aufzuklären, dass es Notorganisationen gibt, die sich dem Tier annehmen. Ich glaube
aber eher, dass viele TÄ überhaupt keinen Plan von diesen
Notorgas in Ihrer Stadt haben.

Meine TÄ sind zwar furchtbar nett und bemüht aber in
der Praxis gibt es nicht ein Flyer über Kaninchen. Nichts.
Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mehr weiß
als die TÄ. Das habe ich nur diesen Seiten zu verdanken, auf
denen ich immer wieder neue Infos entdecke. Irgendwie bin
ich noch nicht bei einem TA angekommen. Mittlerweile habe ich
schon den 4ten.

Wäre ich TA geworden, glaube ich, dass ich eine eigene
Notorga hätte. Ich könnte keine Tiere töten, die noch
behandlungsfähig sind, aber die Besitzer auf eine Tötung
bestehen. Tiere sind doch schließlich keine Wegwerfware.
Traurige Grüße


  Top
"Autor"  
Nutzer: Hasenherz
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 21.10.2008
Anzahl Nachrichten: 895

geschrieben am: 24.11.2009    um 01:21 Uhr   IP: gespeichert
Meine Tiere bekommen auch jede Unterstützung, die sie brauchen, auch wenn viele mich dafür für verrückt halten; oder für eine Tierquälerin, weil mein Momme ja Schmerzen nach der OP hat usw... Aber ich sehe und entscheide, wie es für ihn richtig ist.

Aus Bequemlichkeit einschläfern finde ich einfach nur zum kotzen.

Ach ja- der Spruch mit dem neuen Kaninchen für das Geld... Da sag ich dann immer: "Aber Kinder sind (meist) umsonst in der Anschaffung- die würde man doch auch ärztlich behandeln lassen, statt ein neues zu ,machen?!"

Viele Grüße,

Johanna
~Und als ich schon dachte, ich sei dran zerbrochen, merkte ich, wie aus den Schmerzen Flügel wuchsen...~

*Ich mags, wenns hoppelt!*

Meine Sternies, ihr seid unvergessen: Little John, Robin, Hasenmann, Hasenfrau, Fides, Finus, Chilly, Muninn, Marmelade *********
  Top
"Autor"  
Nutzer: hasenhoppel
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 30.11.2008
Anzahl Nachrichten: 774

geschrieben am: 24.11.2009    um 13:58 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Susanne
Ja, das höre ich von meiner TÄ auch immer wieder und speziell die kleine Bounty war so ein Fall. Zwar haben wir letzten Endes doch verloren, aber es war einen Versuch wert und würde es für mich immer wieder sein.

Ich kann nicht verstehen, wie man sich eines Haustieres um der Bequemlichkeit Willen entledigen kann - auf die eine oder andere Weise. Ob Aussetzen, einschläfern oder noch schlimmeres.

Das sind Menschen, gegen die ich kämpfe.
WIR!
  Top
"Autor"  
Nutzer: Supermpb
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 21.07.2009
Anzahl Nachrichten: 300

geschrieben am: 24.11.2009    um 15:07 Uhr   IP: gespeichert
Bei mir sah es vor kurzem mit einem meiner Kaninchen auch düster aus, fraß nichts mehr, köttelte nicht bis sich nach mehreren Untersuchungen rausstellte das er nen Herzdefekt hat. Ich hatte das Glück das sich aufgrund der Medikamente der Zwerg sehr gut erholt hat und nun wieder ein glückliches Leben führen kann, - wäre diese besserung allerdings nicht eingetreten hätte ich ihn auch einschläfern lassen. Nicht wegen der Kosten sondern weil es sicher keine Lebensqualität mehr ist wenn man qualvoll erstickt weil die Lunge so gestaut ist.

lg
  Top