Industriell hergestelltes Kaninchenfutter ist oftmals aus sehr vielen verschiedenen Zutaten zusammengesetzt. Liest man eine Zutatenliste, dann weiß man bei einigen Zutaten oft gar nicht, um was es sich dabei handelt. Andere Inhaltsstoffe lassen uns an gesunde Dinge denken, obwohl sie eigentlich etwas ganz anderes bedeuten können. Industriefutter besteht in den allermeisten Fällen aus günstigen Nebenprodukten, die bei der Herstellung von Lebensmitteln für den Menschen entstehen - anstatt dass Firmen Geld an die Entsorgungsbetriebe zahlen, wird damit noch Geld verdient, indem die Abfall- und Nebenerzeugnisse an Tierfutterhersteller verkauft werden.
Da es sich also zum größten Teil um minderwertige Teile der Pflanzen (wie zum Beispiel Stängel, Schalen oder Kerne) handelt, müssen die Hersteller ihrem Tierfutter einige künstliche Zutaten beimengen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Vitamine oder Aminosäuren. Ein Fertigfutter aus reinen Nebenprodukten kann nicht als "gesunde" Mischung verkauft werden. Außerdem werden oft Aromastoffe oder Zucker zugesetzt, damit die Tiere ein Futter auch gern fressen, welches eigentlich Zutaten enthält, die dem Kaninchen nicht gut schmecken würden oder sogar total untypisch für deren Ernährung sind (zum Beispiel Eier) - und auch Duftaromen, die dem Menschen als Käufer einen angenehmen Geruch und somit ein "gutes Futter" suggerieren sollen.
Da nicht alle Zutaten immer leicht verdaulich sind werden manchmal auch verdauungsfördernde Zutaten beigefügt, die die Konsistenz des Kotes optisch verbessern oder die Darmtätigkeit anregen.
Durch die zugesetzten Stoffe ist es möglich, auf die bunten Verpackungen Dinge zu schreiben, die die Hochwertigkeit unterstreichen sollen und damit den Käufer animieren, dieses Produkt zu kaufen, in dem Glauben, seinem Tier etwas Gutes zu tun. Weiterhin werden die Zusätze namentlich verklausuliert, damit der erste Eindruck positiv ist. Wir klären auf, was sich hinter den Begriffen verbirgt.
Apfeltrester - siehe Trester
Ackerbohnenflocken - kalorienreiches und eiweißreiches Futtermittel aus getrockneten und gepressten Bohnen
Algen - werden als zusätzliche Proteinquelle zugefügt, kein Bestandteil natürlicher Kaninchennahrung
Aromen - geschmacks- und geruchsverbessernde Zusatzstoffe; diese werden teilweise eingesetzt, um unangenehmen Beigeschmack zu überdecken und die Akzeptanz der Tiere für das Futter zu erhöhen oder den Geruch des Futters für den Tierhalter angenehmer zu gestalten
Bäckereierzeugnisse - Sammelbegriff; umfasst etwa Brot-, Kuchen-, Nudelreste - Hinweis auf Getreide, aber auch auf Zucker, Eierzeugnisse, Salz oder Konservierungsmittel
Bierhefe - Hefepilze aus der Bierherstellung, welche getrocknet zum Futter gegeben werden; hoher Gehalt an B-Vitaminen, Enzymen und Aminosäuren
Biertreber - siehe Treber
Calciumcarbonat - Kalk; gewonnen aus zermahlenen Muschelschalen oder Kalksteinen; wird beigefügt, um Calciumgehalt im Futter zu erhöhen (bei ausgewogener Ernährung unnötig, bei Überversorgung teilweise problematisch)
Canola - Rapsöl
Dicalciumphosphat - künstlich zugesetzt, um Calcium- und Phosphorgehalt zu erhöhen (bei ausgewogener Ernährung unnötig, bei Überversorgung teilweise problematisch)
Ei/Eierzeugnisse - tierisches Protein, welches nicht in der Kaninchenernährung eingesetzt werden sollte; kann aber auch auf Eierschalen (siehe Calciumcarbonat) hinweisen
Eiweißextrakte (pflanzliche) - industriell aus pflanzlichen Nebenprodukten gewonnenes Eiweiß, dient der Erhöhung des Proteingehaltes im Futter
Erbsenflocken - kalorienreiches und eiweißreiches Futtermittel aus getrockneten und gepressten Erbsen
Extraktionsschrot (Soja-, Sonnenblumen-, Raps-, Maiskeim) - Nebenprodukte aus der Ölherstellung: nach dem Pressen übriggebliebene Pflanzenbestandteile; meist sehr hoher Eiweißgehalt; wird zum Teil vor der Verwendung in Tierfutter erhitzt/getoastet, um das enthaltene Eiweiß für die Tiere (besser) verdaulich zu machen
Extrudate (Getreide-, Mais-, Soja) - "Kroketten", "Kissen", "Crispies" oder andere, luftig erscheinende Futterbestandteile: Futtermittel, die erst zu "Brei" verkocht und dann unter sehr hohen Temperaturen (120-480°C) und sehr hohem Druck aufgeplustert wurden
Flocken (Hafer-, Gerste-, Roggen-, Mais-) - Je nach Getreideart für Kaninchen unterschiedlich gut verträglich (Weizen und Roggen werden nur sehr schlecht vertragen!); sehr kalorienreich; bei kranken/mageren Tieren hilfreich, da leichter verdaulich als ganze Körner
Fructo-Oligosaccharide - Zusatzstoff aus der Chicoreewurzel; schmeckt süß und verbessert so die Futterakzeptanz; verstärkt Darmtätigkeit und bessert Kotkonsistenz, wird deshalb gern bei schlechter verdaulichen Futtermitteln zugesetzt
Gemüse - wenn nicht näher bestimmt, ist jegliches Gemüse und Gemüsenebenprodukt denkbar; meist eher günstige Sorten wie Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Karotten oder Lauch oder Nebenprodukte wie Stengel, Hüllen, Strünke oder Außenblätter
Getreide - je nach Sorte unterschiedlich gut verträglich (Roggen & Weizen nahezu unverträglich); sehr hoher Stärkeanteil und Kaloriengehalt
Gluten - Klebereiweiss aus Getreide, dient zur Bindung von Presslingen oder zur Erhöhung des Proteingehaltes
Grünmehl - zermahlene Grünpflanzen, evtl. näher bestimmt (z.B. Luzernengrünmehl = getrocknete, zermahlene Luzerne)
Guarkernmehl - Pflanzliches Bindemittel, bindet Flüssigkeit; quillt stark auf und macht so schneller satt
Haferschälkleie - siehe Kleie
Hefe - "tote", also nicht mehr aktive Hefepilze; erhöhen den Vitamin-B und Proteingehalt der Futtermittel
Honig - extrem zuckerreich; dadurch kalorienreich und begünstigend für Hefenwachstum; kein Bestandteil natürlicher Kaninchennahrung
Hydrolisat - Protein, das aus tierischen oder pflanzlichen Produkten gewonnen wurde und dessen Struktur bereits künstlich "zertrümmert" wurde, damit es besser verdaulich wird; dient der Erhöhung des Proteingehaltes
hydrolisiertes Eiweiss/Protein - siehe Hydrolisat
Inulin - Ballaststoff, gewonnen aus z.B. Topinambur oder Zichorien; unverdaulich, also nährstoffarm; soll durch Einwirkung auf die Darmflora die Verdauung stärken; quillt stark und sorgt in größeren Mengen für schnelle Sättigung, in dem es im Darm Wasser bindet
Johannisbrot - extrem zuckerreich; dadurch kalorienreich und begünstigend für Hefenwachstum
Johannisbrotkernmehl - pflanzliches oder künstliches Bindemittel, bindet Flüssigkeit im Futter und Kot; teilweise (unnötigerweise) vorbeugend gegen Durchfälle eingesetzt
Kartoffel - sehr stärkereiches Gemüse; besonders kalorienreich; kann Solanin (Pflanzengift) enthalten, wenn Grünstellen vorhanden sind (da vor allem die schlecht verkäuflichen, minderwertigen Pflanzen in die Tierfutterherstellung gegeben werden, sind solche Grünstellen in den verwendeten Kartoffeln höchst wahrscheinlich)
Kleie - Schalenbestandteile von Getreide, Reste aus der industriellen Mehlherstellung; zum größten Teil schlecht verdaulich und nährstoffarm, oftmals kleingemahlen und somit weniger verdauungsförderlich als natürlich strukturiertes Futtermittel
Kochsalz - zusätzliches Nahrungssalz ist für Kaninchen nicht nötig
Kuchen (Soja-, Raps-, Sonnenblumen-) - siehe Trester
Lecitin - Emulgator: sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Futterbestandteile miteinander (z.B. bei "geformten" Bestandteilen); kann künstlich oder natürlich gewonnen werden
Leinsamen - Ölsaat, sehr fetthaltig und somit kalorienreich
Luzernegrünmehl - siehe Grünmehl
Lysin - künstlich hergestellte Aminosäure; muss zugesetzt werden, da das Futtermittel (im Gegensatz zu natürlicher und ausgewogener Nahrung) diesen lebensnotwendigen Körperbaustein nicht (oder nicht in ausreichender Menge) liefert
Mais - kann sowohl Körner als auch Kolben, Außenblätter oder Pflanzenstengel beschreiben; Getreide, Körner sind sehr reich an Stärke, ebenso fetthaltig; hoher Kaloriengehalt
Malzkeime - Nebenprodukte aus der Aufbereitung für Brauereigetreide; sehr hoher Eiweißgehalt; oft Bestandteil von Pellets
Melasse (Rüben-, Zuckerrüben-) - Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung - Zuckersirup, welcher nicht mehr erstarren kann. Dient der Geschmacksverbesserung und der Bindung. Hoher Zuckergehalt, begünstigt Hefenwachstum
Methionin - künstlich hergestellte Aminosäure; muss zugesetzt werden, da das Futtermittel (im Gegensatz zu natürlicher und ausgewogener Nahrung) diesen lebensnotwendigen Körperbaustein nicht (oder nicht in ausreichender Menge) liefert
Milch-/Milchprodukte - Milch und Milchprodukte enthalten tierisches Eiweiß und tierische Fette, Substanzen die in der Kaninchenernährung nicht nötig oder eventuell sogar problematisch sind
Mineralstoffe - nachträglich zugesetzte Mineralien (z.B. Kalzium, Eisen, Mangan, Phosphor etc.), die garantieren sollen, dass die Tiere trotz des Fertigfutters keine akuten Mangelerscheinungen erleiden
Möhrentrester - siehe Trester
Monocalciumphosphat - siehe Dicalciumphosphat
Natriumchlorid - siehe Kochsalz
Nüsse - Hoher Fett- und somit auch Kaloriengehalt; je nach Sorte unterschiedlich gut verträglich
Obsttrester - siehe Trester
Öl (Raps-, Sojakeim-, pflanzliches) - Hochkalorische Fette, die in einer ausgewogenen Kaninchenernährung als Zusatz unnötig sind.
pflanzliche Nebenerzeugnisse - In der Lebensmittelindustrie anfallende Reste und Abfälle (Trester, Schalen, Strunke, Kerngehäuse, Kerne, Presskuchen,...) - oft verwendet als Grundlage für Pellets, bunte Ringe oder andere künstlich geformte Bestandteile
Saaten - Sowohl fettreiche Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Leinsamen etc.) als auch stärkereiche Mehlsaaten (Getreide); große, vielfältige Gruppe von Futtermitteln; alle enthalten viele Kalorien und sind unterschiedlich gut verträglich; begünstigen Gewichtszunahme
Saatenmehl (Raps) - zermahlene Saaten (siehe Saaten), wird aber eher in Presslingen/Pellets verwendet
Saccharide / Saccharose - Kohlenhydrate, zu denen sowohl Zucker (Mono-, Di-, Oligosaccharid) als auch Ballaststoffe (Polysaccharid) gehören. Die Zucker werden als süßer Geschmacksverbesserer eingesetzt, die Ballaststoffe zur Erhöhung des Rohfasergehaltes und als Füllstoff
Schlempe - Getreiderückstände aus der Destillation/Herstellung von Alkohol (z.B. Branntwein)
Schrot (Hafer-, Soja-) - grob zermahlene Saaten (siehe Saaten)
Soja - proteinreiche Hülsenfrucht, kein Bestandteil der normalen Kaninchenernährung, aber günstig im Einkauf und effektiv zur Erhöhung des Eiweißgehalts im Futter
Sojaschalen - siehe Kleie
Sonnenblumenkerne - siehe Saaten
Spirulina - siehe Algen
Strohmehl (Weizen-, Mais, Reis-) - sehr kurz gehäckseltes oder gemahlenes Stroh (wird auch als Einstreu für Pferde- oder Nutzviehställe verkauft); nährstoffarm und im Futter oft nur Füllstoff
tierische Nebenerzeugnisse - Kann sowohl (minderwertiges) Fleisch sein, als auch jedes beliebige Nebenprodukt aus der Abdeckerei (Knochen, Federn, Hufe, Haut, Sehnen, Borsten etc.)
Tomatenpulpe - siehe Trester
Traubenkernextrakt
- verbessern angeblich die Aufnahme von Vitamin C & E, wirken entzündungshemmend; oft "Modezutat"; in ausgewogener Ernährung sind diese Wirkstoffe ("OPC") als natürliche Pflanzenstoffe enthalten
Treber - wie Trester, allerdings ausschließlich bezogen auf Nebenprodukte aus der Alkoholerzeugung (Wein, Bier, Brände)
Trester - Pressrückstände bei der Ölgewinnung (z.B. Soja, Oliven) oder Kaffee-, Wein-, Saftgewinnung. In der Presse verbleibende Reste; z.B. Schalen, Kerngehäuse, Kerne; diese werden oft zusätzlich nachgefärbt; Grundbestandteil mancher Pellets oder Zutat von "bunten Ringen"; ballaststoffreich, je nach Pflanze hoher Zucker-, Stärke- oder Eiweißgehalt
Trockenschnitzel - aus Zuckerrübe gewonnene Hackschnitzel, extrem zuckerhaltig und kalorienreich, eigentlich nur für die Mast geeignet
Vitamine - nachträglich dem Futter zugesetzte Vitamine. Bei einer Fütterung mit frischer Kost in ausreichend breiter Auswahl ist so ein Zusatz unnötig, bei Industriefutter dagegen lebensnotwendig, um die Grundversorgung der Tiere sicherzustellen.
Weizenkleie - siehe Kleie
Yucca-Extrakt: Auszüge aus Yuccapalmen sorgen angeblich dafür, dass die Kaninchen "weniger streng riechen", in dem die Bildung von Ammoniak im Darm unterbunden/verringert wird; wissenschaftliche Untersuchungen an Hunden und Katzen(!) bestätigen eine Veränderung des Kot-Geruches, nicht aber eine "Verringerung"
Zucker - einfacher weißer Haushaltszucker, vor allem in Snacks verwendet; durch den süßen Geschmack steigt die Akzeptanz beim Tier (auch eigentlich Unnatürliches wie Joghurt oder Eier werden so interessant); kalorienreich und Hefen-begünstigend
Da es sich also zum größten Teil um minderwertige Teile der Pflanzen (wie zum Beispiel Stängel, Schalen oder Kerne) handelt, müssen die Hersteller ihrem Tierfutter einige künstliche Zutaten beimengen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Vitamine oder Aminosäuren. Ein Fertigfutter aus reinen Nebenprodukten kann nicht als "gesunde" Mischung verkauft werden. Außerdem werden oft Aromastoffe oder Zucker zugesetzt, damit die Tiere ein Futter auch gern fressen, welches eigentlich Zutaten enthält, die dem Kaninchen nicht gut schmecken würden oder sogar total untypisch für deren Ernährung sind (zum Beispiel Eier) - und auch Duftaromen, die dem Menschen als Käufer einen angenehmen Geruch und somit ein "gutes Futter" suggerieren sollen.
Da nicht alle Zutaten immer leicht verdaulich sind werden manchmal auch verdauungsfördernde Zutaten beigefügt, die die Konsistenz des Kotes optisch verbessern oder die Darmtätigkeit anregen.
Durch die zugesetzten Stoffe ist es möglich, auf die bunten Verpackungen Dinge zu schreiben, die die Hochwertigkeit unterstreichen sollen und damit den Käufer animieren, dieses Produkt zu kaufen, in dem Glauben, seinem Tier etwas Gutes zu tun. Weiterhin werden die Zusätze namentlich verklausuliert, damit der erste Eindruck positiv ist. Wir klären auf, was sich hinter den Begriffen verbirgt.
Apfeltrester - siehe Trester
Ackerbohnenflocken - kalorienreiches und eiweißreiches Futtermittel aus getrockneten und gepressten Bohnen
Algen - werden als zusätzliche Proteinquelle zugefügt, kein Bestandteil natürlicher Kaninchennahrung
Aromen - geschmacks- und geruchsverbessernde Zusatzstoffe; diese werden teilweise eingesetzt, um unangenehmen Beigeschmack zu überdecken und die Akzeptanz der Tiere für das Futter zu erhöhen oder den Geruch des Futters für den Tierhalter angenehmer zu gestalten
Bäckereierzeugnisse - Sammelbegriff; umfasst etwa Brot-, Kuchen-, Nudelreste - Hinweis auf Getreide, aber auch auf Zucker, Eierzeugnisse, Salz oder Konservierungsmittel
Bierhefe - Hefepilze aus der Bierherstellung, welche getrocknet zum Futter gegeben werden; hoher Gehalt an B-Vitaminen, Enzymen und Aminosäuren
Biertreber - siehe Treber
Calciumcarbonat - Kalk; gewonnen aus zermahlenen Muschelschalen oder Kalksteinen; wird beigefügt, um Calciumgehalt im Futter zu erhöhen (bei ausgewogener Ernährung unnötig, bei Überversorgung teilweise problematisch)
Canola - Rapsöl
Dicalciumphosphat - künstlich zugesetzt, um Calcium- und Phosphorgehalt zu erhöhen (bei ausgewogener Ernährung unnötig, bei Überversorgung teilweise problematisch)
Ei/Eierzeugnisse - tierisches Protein, welches nicht in der Kaninchenernährung eingesetzt werden sollte; kann aber auch auf Eierschalen (siehe Calciumcarbonat) hinweisen
Eiweißextrakte (pflanzliche) - industriell aus pflanzlichen Nebenprodukten gewonnenes Eiweiß, dient der Erhöhung des Proteingehaltes im Futter
Erbsenflocken - kalorienreiches und eiweißreiches Futtermittel aus getrockneten und gepressten Erbsen
Extraktionsschrot (Soja-, Sonnenblumen-, Raps-, Maiskeim) - Nebenprodukte aus der Ölherstellung: nach dem Pressen übriggebliebene Pflanzenbestandteile; meist sehr hoher Eiweißgehalt; wird zum Teil vor der Verwendung in Tierfutter erhitzt/getoastet, um das enthaltene Eiweiß für die Tiere (besser) verdaulich zu machen
Extrudate (Getreide-, Mais-, Soja) - "Kroketten", "Kissen", "Crispies" oder andere, luftig erscheinende Futterbestandteile: Futtermittel, die erst zu "Brei" verkocht und dann unter sehr hohen Temperaturen (120-480°C) und sehr hohem Druck aufgeplustert wurden
Flocken (Hafer-, Gerste-, Roggen-, Mais-) - Je nach Getreideart für Kaninchen unterschiedlich gut verträglich (Weizen und Roggen werden nur sehr schlecht vertragen!); sehr kalorienreich; bei kranken/mageren Tieren hilfreich, da leichter verdaulich als ganze Körner
Fructo-Oligosaccharide - Zusatzstoff aus der Chicoreewurzel; schmeckt süß und verbessert so die Futterakzeptanz; verstärkt Darmtätigkeit und bessert Kotkonsistenz, wird deshalb gern bei schlechter verdaulichen Futtermitteln zugesetzt
Gemüse - wenn nicht näher bestimmt, ist jegliches Gemüse und Gemüsenebenprodukt denkbar; meist eher günstige Sorten wie Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Karotten oder Lauch oder Nebenprodukte wie Stengel, Hüllen, Strünke oder Außenblätter
Getreide - je nach Sorte unterschiedlich gut verträglich (Roggen & Weizen nahezu unverträglich); sehr hoher Stärkeanteil und Kaloriengehalt
Gluten - Klebereiweiss aus Getreide, dient zur Bindung von Presslingen oder zur Erhöhung des Proteingehaltes
Grünmehl - zermahlene Grünpflanzen, evtl. näher bestimmt (z.B. Luzernengrünmehl = getrocknete, zermahlene Luzerne)
Guarkernmehl - Pflanzliches Bindemittel, bindet Flüssigkeit; quillt stark auf und macht so schneller satt
Haferschälkleie - siehe Kleie
Hefe - "tote", also nicht mehr aktive Hefepilze; erhöhen den Vitamin-B und Proteingehalt der Futtermittel
Honig - extrem zuckerreich; dadurch kalorienreich und begünstigend für Hefenwachstum; kein Bestandteil natürlicher Kaninchennahrung
Hydrolisat - Protein, das aus tierischen oder pflanzlichen Produkten gewonnen wurde und dessen Struktur bereits künstlich "zertrümmert" wurde, damit es besser verdaulich wird; dient der Erhöhung des Proteingehaltes
hydrolisiertes Eiweiss/Protein - siehe Hydrolisat
Inulin - Ballaststoff, gewonnen aus z.B. Topinambur oder Zichorien; unverdaulich, also nährstoffarm; soll durch Einwirkung auf die Darmflora die Verdauung stärken; quillt stark und sorgt in größeren Mengen für schnelle Sättigung, in dem es im Darm Wasser bindet
Johannisbrot - extrem zuckerreich; dadurch kalorienreich und begünstigend für Hefenwachstum
Johannisbrotkernmehl - pflanzliches oder künstliches Bindemittel, bindet Flüssigkeit im Futter und Kot; teilweise (unnötigerweise) vorbeugend gegen Durchfälle eingesetzt
Kartoffel - sehr stärkereiches Gemüse; besonders kalorienreich; kann Solanin (Pflanzengift) enthalten, wenn Grünstellen vorhanden sind (da vor allem die schlecht verkäuflichen, minderwertigen Pflanzen in die Tierfutterherstellung gegeben werden, sind solche Grünstellen in den verwendeten Kartoffeln höchst wahrscheinlich)
Kleie - Schalenbestandteile von Getreide, Reste aus der industriellen Mehlherstellung; zum größten Teil schlecht verdaulich und nährstoffarm, oftmals kleingemahlen und somit weniger verdauungsförderlich als natürlich strukturiertes Futtermittel
Kochsalz - zusätzliches Nahrungssalz ist für Kaninchen nicht nötig
Kuchen (Soja-, Raps-, Sonnenblumen-) - siehe Trester
Lecitin - Emulgator: sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Futterbestandteile miteinander (z.B. bei "geformten" Bestandteilen); kann künstlich oder natürlich gewonnen werden
Leinsamen - Ölsaat, sehr fetthaltig und somit kalorienreich
Luzernegrünmehl - siehe Grünmehl
Lysin - künstlich hergestellte Aminosäure; muss zugesetzt werden, da das Futtermittel (im Gegensatz zu natürlicher und ausgewogener Nahrung) diesen lebensnotwendigen Körperbaustein nicht (oder nicht in ausreichender Menge) liefert
Mais - kann sowohl Körner als auch Kolben, Außenblätter oder Pflanzenstengel beschreiben; Getreide, Körner sind sehr reich an Stärke, ebenso fetthaltig; hoher Kaloriengehalt
Malzkeime - Nebenprodukte aus der Aufbereitung für Brauereigetreide; sehr hoher Eiweißgehalt; oft Bestandteil von Pellets
Melasse (Rüben-, Zuckerrüben-) - Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung - Zuckersirup, welcher nicht mehr erstarren kann. Dient der Geschmacksverbesserung und der Bindung. Hoher Zuckergehalt, begünstigt Hefenwachstum
Methionin - künstlich hergestellte Aminosäure; muss zugesetzt werden, da das Futtermittel (im Gegensatz zu natürlicher und ausgewogener Nahrung) diesen lebensnotwendigen Körperbaustein nicht (oder nicht in ausreichender Menge) liefert
Milch-/Milchprodukte - Milch und Milchprodukte enthalten tierisches Eiweiß und tierische Fette, Substanzen die in der Kaninchenernährung nicht nötig oder eventuell sogar problematisch sind
Mineralstoffe - nachträglich zugesetzte Mineralien (z.B. Kalzium, Eisen, Mangan, Phosphor etc.), die garantieren sollen, dass die Tiere trotz des Fertigfutters keine akuten Mangelerscheinungen erleiden
Möhrentrester - siehe Trester
Monocalciumphosphat - siehe Dicalciumphosphat
Natriumchlorid - siehe Kochsalz
Nüsse - Hoher Fett- und somit auch Kaloriengehalt; je nach Sorte unterschiedlich gut verträglich
Obsttrester - siehe Trester
Öl (Raps-, Sojakeim-, pflanzliches) - Hochkalorische Fette, die in einer ausgewogenen Kaninchenernährung als Zusatz unnötig sind.
pflanzliche Nebenerzeugnisse - In der Lebensmittelindustrie anfallende Reste und Abfälle (Trester, Schalen, Strunke, Kerngehäuse, Kerne, Presskuchen,...) - oft verwendet als Grundlage für Pellets, bunte Ringe oder andere künstlich geformte Bestandteile
Saaten - Sowohl fettreiche Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Leinsamen etc.) als auch stärkereiche Mehlsaaten (Getreide); große, vielfältige Gruppe von Futtermitteln; alle enthalten viele Kalorien und sind unterschiedlich gut verträglich; begünstigen Gewichtszunahme
Saatenmehl (Raps) - zermahlene Saaten (siehe Saaten), wird aber eher in Presslingen/Pellets verwendet
Saccharide / Saccharose - Kohlenhydrate, zu denen sowohl Zucker (Mono-, Di-, Oligosaccharid) als auch Ballaststoffe (Polysaccharid) gehören. Die Zucker werden als süßer Geschmacksverbesserer eingesetzt, die Ballaststoffe zur Erhöhung des Rohfasergehaltes und als Füllstoff
Schlempe - Getreiderückstände aus der Destillation/Herstellung von Alkohol (z.B. Branntwein)
Schrot (Hafer-, Soja-) - grob zermahlene Saaten (siehe Saaten)
Soja - proteinreiche Hülsenfrucht, kein Bestandteil der normalen Kaninchenernährung, aber günstig im Einkauf und effektiv zur Erhöhung des Eiweißgehalts im Futter
Sojaschalen - siehe Kleie
Sonnenblumenkerne - siehe Saaten
Spirulina - siehe Algen
Strohmehl (Weizen-, Mais, Reis-) - sehr kurz gehäckseltes oder gemahlenes Stroh (wird auch als Einstreu für Pferde- oder Nutzviehställe verkauft); nährstoffarm und im Futter oft nur Füllstoff
tierische Nebenerzeugnisse - Kann sowohl (minderwertiges) Fleisch sein, als auch jedes beliebige Nebenprodukt aus der Abdeckerei (Knochen, Federn, Hufe, Haut, Sehnen, Borsten etc.)
Tomatenpulpe - siehe Trester
Traubenkernextrakt
- verbessern angeblich die Aufnahme von Vitamin C & E, wirken entzündungshemmend; oft "Modezutat"; in ausgewogener Ernährung sind diese Wirkstoffe ("OPC") als natürliche Pflanzenstoffe enthalten
Treber - wie Trester, allerdings ausschließlich bezogen auf Nebenprodukte aus der Alkoholerzeugung (Wein, Bier, Brände)
Trester - Pressrückstände bei der Ölgewinnung (z.B. Soja, Oliven) oder Kaffee-, Wein-, Saftgewinnung. In der Presse verbleibende Reste; z.B. Schalen, Kerngehäuse, Kerne; diese werden oft zusätzlich nachgefärbt; Grundbestandteil mancher Pellets oder Zutat von "bunten Ringen"; ballaststoffreich, je nach Pflanze hoher Zucker-, Stärke- oder Eiweißgehalt
Trockenschnitzel - aus Zuckerrübe gewonnene Hackschnitzel, extrem zuckerhaltig und kalorienreich, eigentlich nur für die Mast geeignet
Vitamine - nachträglich dem Futter zugesetzte Vitamine. Bei einer Fütterung mit frischer Kost in ausreichend breiter Auswahl ist so ein Zusatz unnötig, bei Industriefutter dagegen lebensnotwendig, um die Grundversorgung der Tiere sicherzustellen.
Weizenkleie - siehe Kleie
Yucca-Extrakt: Auszüge aus Yuccapalmen sorgen angeblich dafür, dass die Kaninchen "weniger streng riechen", in dem die Bildung von Ammoniak im Darm unterbunden/verringert wird; wissenschaftliche Untersuchungen an Hunden und Katzen(!) bestätigen eine Veränderung des Kot-Geruches, nicht aber eine "Verringerung"
Zucker - einfacher weißer Haushaltszucker, vor allem in Snacks verwendet; durch den süßen Geschmack steigt die Akzeptanz beim Tier (auch eigentlich Unnatürliches wie Joghurt oder Eier werden so interessant); kalorienreich und Hefen-begünstigend
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