Tiere aus zweiter Hand
Es ist nicht richtig, dass Kaninchen aus zweiter Hand oder dem Tierheim grundsätzlich eine "Macke" haben, wie oft vermutet wird. Jeder, der schon mal in Bedrängnis gekommen ist, hat vielleicht überlegt, sein Tier in's Tierheim zu geben, einfach weil sich so schnell kein guter Platz gefunden hat. Sie würden dann sicherlich auch wünschen, dass sich ein liebevoller Mensch findet, um Ihren Lieblingen ein gutes zu Hause zu geben. Daher: keine Angst vor z.B. Tierheim-Kaninchen.
Tiere aus "erster" Hand
Wer also immer noch glaubt, nur aus der Zoohandlung oder vom Züchter seines Vertrauens ein Tier nehmen zu wollen, dem möchten wir nur einige Punkte erläutern, mit denen wir täglich zu tun haben. Ob in unserem Forum um Rat gefragt wird, aus Berichten von Tierärzten oder persönlichen Erlebnissen mit Abgabetieren bei sweetrabbits - in allen Fällen handelte es sich um vermeintlich unvorbelastete Tiere aus "kompetenter Hand":
gleichgeschlechtliche Tiere wurden verkauft - mit Einsetzen der Geschlechtsreife kam es zu schweren Rivalitätskämpfen. Ergebnis: hohe Tierarztrechnungen, ein Tier musste aus Platzgründen abgegeben und gegen ein andersgeschlechtliches Tier "getauscht" werden.
Tiere zeigten Fressunlust, Durchfall, Krämpfe. Ergebnis: hohe Tierarztrechnungen, in vielen Fällen waren die Tiere nicht mehr zu retten. Kokzidien, Hefen und andere schwere Krankheiten.
gleichgeschlechtliche Tiere wurden abgegeben - nach wenigen Wochen stand Nachwuchs in's Haus. Es waren entgegen der Aussagen Häsin und Rammler. Die Häsin zu jung für Nachwuchs, da selbst noch ein "Kind", der Nachwuchs wurde nicht angenommen, Tiere verstarben. Emotionaler Schaden kaum zu beziffern.
Auf Empfehlung der Zoohandlung, des Züchters wurde Jungtier zu erwachsenem Tier verkauft. Ergebnis: hohe Tierarztkosten, schwere Verletzungen der Tiere.
Wir könnten diese Liste endlos fortführen, doch wir überlassen es Ihren Gedanken, daraus entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen.
Das soll nun nicht heissen, dass aus dem Tierheim oder privater Hand nicht ähnliche "Überaschungen" auf Sie zukommen können. Es liegt in Ihrer Verantwortung, sich nicht nur umfassend über diese Tiere im Vorfeld zu informieren, sondern auch Massnahmen zu treffen, die solche Katastrophen verhindern können. Es soll nur verdeutlichen, warum ein Tier aus zweiter Hand nicht besser oder schlechter ist.
Etwas anderes ist es, wenn Sie ein Tier aus einer seriösen Tierschutzorganisation übernehmen. Hier kann man sich (fast) sicher sein, dass das Tier gesund ist, alle erforderlichen Impfungen und Untersuchungen erhalten hat und auch das Geschlecht stimmt. Sollte es ein Problem geben, ist dies im Schutzvertrag vermerkt.
Und wie geht's richtig?
So oder so - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ein paar einfache Regeln machen das künftige Zusammenleben für alle Beteiligten leichter.1. Nach der Übernahme / Abholung eines neuen Kaninchens, sollte der erste Weg zum Tierarzt führen. Ein gründlicher Check muss erfolgen. Falls Sie einen kompetenten Tierarzt in Ihrer Nähe suche, haben wir hier einige Tipps für Sie:
Tierarztliste
Woran erkenne ich einen kompetenten Tierarzt?
2. Im Besonderen die Geschlechtskontrolle ist wichtig, damit Sie sicher sein können, auch den richtigen Partner für Ihr Tier / Tiere bekommen zu haben.
3. Eine Kotprobe muss abgegeben werden, um versteckte Krankheiten auszuschliessen bzw. im Fall der Fälle behandeln zu lassen.
4. Bis zum Abschluss der Behandlung bzw. einem Laborergebnis MUSS das Tier in Quarantäne sitzen und darf nicht zu Ihren anderen Tieren. Auch müssen Sie vorsichtig sein, denn manchmal ist auch der Mensch der Überträger von Krankheiten! Also gründlich Hände waschen, am besten auch die Schuhe wechseln von einem Gehege zum anderen, unterschiedliche Näpfe verwenden.
5. Auch wenn alles in Ordnung ist, sollte man mindestens 14 Tage warten, bis man eine Zusammenführung wagt. In dieser Zeit kann man zum einen das Tier kennenlernen, es beobachten und evtl. versteckte Probleme erkennen. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass auch durch eine gründliche Untersuchung nicht alles sofort erkannt werden kann.
6. Sollte eine Futterumstellung von Nöten sein, muss das Tier ohnehin mindestens 4 bis 6 Wochen allein sitzen, damit Ihre anderen Tiere nicht von dem noch zu verabreichenden "bösen" Futter naschen und selbst zu dick werden.
Das mag hart klingen, gerade wenn ein Kaninchen bisher allein sitzen musste. Doch gemessen an den möglicherweise auftretenden Problemen, die man sich erspart, ist das zu verkraften und Vorfreude ist bekanntermassen die schönste Freude.
ERFAHRUNGSBERICHT
Bedingt durch falsche Beratung kann sehr viel Leid entstehen: sowohl auf Seiten der Tiere als auch für den Menschen. Eine hat es niedergeschrieben...
Erfahrungsbericht Daniela W.
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